Ein Jahresanfang mit Aufwärtstrend !

05.03.2019

Rahmenbedingungen

Nach einem katastrophalen Monat Dezember in dem die Börsen weltweit ihre Talfahrt fortgesetzt haben folgte ein Jahresanfang mit Aufwärtstrend, so dass sich die Märkte im Januar wieder erholt haben. Der Aktienindexe S&P500 erlebte den schlimmsten Dezember seit der Großen Depression im Jahre 1931 und sein schwächstes Jahr seit der Finanzkrise 2008. Die plötzliche positive Stimmung auf den Märkten im Januar hat es uns allerdings bereits ermöglicht, einen Teil der im letzten Jahr verzeichneten Verluste wieder wettzumachen.

Source : Bloomberg

Source : Bloomberg

Woher kommt dieser Umschwung ?

Vielversprechende Anzeichen deuten darauf hin, dass wir uns schrittweise dem Ende des Handelskrieges zwischen China und den USA nähern, der im vergangenen Jahr eine negative Auswirkung auf die Finanzmärkte hatte. Als Zeichen des guten Willens hat China kürzlich beschlossen eine beträchtliche Menge an Produkten des Landwirtschafts- Energie- und Industriesektors aus den Vereinigten Staaten zu importieren. Darüber hinaus hat Peking die Einfuhrzölle für eine Vielzahl an Produkten, vor allem aus den Vereinigten Staaten, abgeschafft. Des Weiteren haben beide Länder auch über verschiedene strategische Punkte, wie beispielsweise den Schutz geistigen Eigentums, verhandelt. Früher oder später dürften diese Gespräche zu einer globalen Vereinbarung führen. Einerseits kann man nach langer Zeit der Verunsicherung davon ausgehen, dass ein Handelsabkommen die Anleger beruhigen dürfte. Andererseits würde eine erneute Spannung zwischen beiden Ländern weitere Turbulenzen auf den Finanzmärkten hervorrufen. Wie dem auch sei: Der Monat Februar ist von entscheidender Bedeutung da der vereinbarte Waffenstillstand von 90 Tagen Anfang März enden wird.

Es versteht sich von selbst, dass nicht nur Washington und Peking, sondern die gesamte Weltwirtschaft von einem solchen Abkommen profitieren würde. Denn der Handelskrieg und die große Unsicherheit haben sich auf das Wirtschaftswachstum in China und der übrigen Welt ausgewirkt. Die Finanzpresse berichtet fortlaufend darüber, dass sich das chinesische Wirtschaftswachstum im vierten Quartal 2018 weiter verlangsamt hat und China mit 6,6 % das niedrigste Wirtschaftswachstum seit 1990 aufweist. Diese Feststellungen sollten jedoch insofern relativiert werden, als daran zu erinnern ist, dass die Wachstumsrate weiterhin beträchtlich ist und dass der Anteil der chinesischen Wirtschaft in absoluten Zahlen weiterhin einen großen Einfluss auf die Weltwirtschaft hat.

Zusätzlich kam es in den letzten Wochen zu einer Reihe von Gewinnwarnungen. Für Apple erklärt sich dieser Umstand durch den drastischen Verkaufsrückgang bei iPhones auf dem chinesischen Markt. Auch Halbleiterhersteller wie Intel und Nvidia haben China als Hauptverantwortlichen für das unter den Erwartungen liegende Wachstum im vierten Quartal 2018 und zum Jahresbeginn 2019 ausgemacht. Andere Sektoren scheinen jedoch verschont geblieben zu sein. Unternehmen, wie LVMH, Nike, Adidas und JC Decaux, haben in China gute Ergebnisse gemeldet und sind derzeit nur wenig von den Spannungen zwischen beiden Ländern betroffen.

Die Verlangsamung des chinesischen Wirtschaftswachstums lässt sich jedoch nicht ausschließlich auf den Handelskrieg zurückführen. Eine weitere wichtige allerdings wenig beachtete Ursache beruht auf der Tatsache, dass Peking in den vergangenen Jahren die Regelungen für die Kreditvergabe verschärft hat. Dies hat zu Behinderungen des Parallelbankensystems („shadow banking“) geführt. Diese neue Situation erschwerte die Kreditvergabe an den privaten Sektor und würgte dadurch das chinesische Wirtschaftswachstum ab.

Steht ein einstweiliges Ende der Zinserhöhungen bevor ?

Beim letzten monatlichen Treffen der amerikanischen Notenbank (FED) kündigten ihre Vertreter an den Zyklus der Erhöhung der Leitzinsen einstweilig zu stoppen. Als Gründe wurden die moderate Inflation, die zunehmende weltweite wirtschaftliche Instabilität (insbesondere der Handelskrieg), die Abschwächung des Wirtschaftswachstums in China und Europa, sowie die Umsetzung des Brexits genannt. Diese Aussagen unterschieden sich sehr stark von den Entscheidungen der vorherigen Treffen, bei denen es noch vor allem darum ging mit Zinserhöhungen eine „Zinsneutralität“ zu erreichen. Außerdem hat die FED vorgesehen beim schrittweisen Abbau der Bilanzsumme der Zentralbank vorsichtiger zu sein. Diese Aussagen haben sich augenscheinlich positiv auf die Finanzmärkte ausgewirkt. Beim Treffen erinnert Jerome Powell aber nochmals daran, dass die US-Wirtschaft sich trotz des jüngsten „shutdowns“ weiterhin in guter Verfassung befindet. Dies wurde kürzlich auch durch die ausgezeichneten Arbeitsmarktdaten bestätigt.

Das europäische Wirtschaftswachtum verlangsamt sich weiter

In Europa dagegen verlangsamt sich das Wirtschaftswachstum kontinuierlich (siehe nachstehende Grafik). Sogar Deutschland, der traditionelle Wachstumsmotor Europas, ist im vorigen Quartal fast in eine Rezession geraten. Vor allem hat sich der Exportrückgang aufgrund der Unsicherheit im Gefolge des Handelskriegs negativ auf die europäische Wachstumsrate ausgewirkt. Einige wichtigen Sektoren der deutschen Wirtschaft, unteranderem die Automobilindustrie, hatten ein schwieriges Jahr. In Frankreich waren es die Gelbwesten, die zur Verlangsamung des Wachstums beigetragen haben. Italien kämpfte im ersten Halbjahr mit politischen Problemen, im Zweiten Halbjahr sind sie dann in eine technische Rezession geraten. Mit dem bevorstehenden Brexit und den Europawahlen ist die Stimmung der europäischen Märkte auf einen Tiefpunkt gesunken.

EuroZone GDP Growth

Günstige Bewertungen

Die günstigen Börsenbewertungen (relativ zum Vorjahr) haben zu Jahresbeginn ebenfalls zur Erholung der Märkte beigetragen. Die Kurse vieler Aktien scheinen die Furcht vor einer weltweiten Rezession widerzuspiegeln, von der wir allerdings noch weit entfernt sind. Die Gewinnprognosen wurden deutlich nach unten korrigiert, so sind die Erwartungen an den Märkten viel niedriger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.

Trotz einiger Gewinnwarnungen seitens der Großunternehmen sind die meisten Zahlen weiterhin robust. So hat sich der Kurs von Apple nach einer rezenten Warnmeldung wieder bemerkenswert erholt. Wie erwartet verzeichnen die ersten Quartalsergebnisse, insbesondere in China, einen deutlichen Umsatzrückgang bei iPhones. Die Wachstumsraten bei anderen Produkten (Mac, iPad, Apple Watch) und vor allem bei Dienstleistungen, bleiben allerdings weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Darüber hinaus melden die Prognosen für das zweite Quartal keine Verschlechterung der Lage. Die Anleger sind deswegen augenscheinlich beruhigt.

Anleihenmärkte

Die Anleihemärkte verzeichnen seit Anfang des Jahres ebenfalls eine V-förmige Entwicklung. Dies vor allem wegen des zunehmenden Optimismus hinsichtlich der Handelsgespräche zwischen China und den USA.

Die beachtlichste positive Auswirkung, zumindest was die Renditen betrifft, ist ein Rückgang der Risikoaufschläge für Anleger in Schuldverschreibungen von Unternehmen (Spreads). Die Spreads für europäische Qualitätsanleihen (Investment Grade) haben um die 20 Basispunkte (Bp) verloren, während die Spreads für europäische Hochzinsanleihen (High Yield) um rund 60 Bp zurückgegangen sind.

In der Eurozone sind die Renditen von Staatsanleihen aufgrund schwacher Wachstumsprognosen gesunken. Damit liegt die Rendite 10-jähriger deutscher Bundesanleihen wieder unter 0,20 %. Wir konnten von diesem Rückgang der Renditen profitieren, da die Laufzeit unserer Anlagen ungefähr 5,1 beträgt. Die künftig erwartete Rendite unserer Anleiheanlagen beträgt derzeit etwa 2,60 %. Die Breakeven-Inflationsraten befinden sich noch immer auf dem nicht sehr hohen Stand vom letzten Dezember. Zum Beispiel liegt die in Deutschland in den nächsten 10 Jahren erwartete Inflation im Durchschnitt unter 1,0 % pro Jahr. Es gibt also noch viel Arbeit für Mario Draghi und seinen zukünftigen Nachfolger. In den Vereinigten Staaten beträgt die in den nächsten 10 Jahren erwartete Inflation im Durchschnitt 1,80 % pro Jahr und liegt damit ebenfalls unter den Prognosen der FED. Dadurch werden Anlagen in inflationsindexierte Anleihen wieder sehr attraktiv. De facto macht diese Anleiheart ein Viertel unserer Anleiheanlagen aus.

Bezüglich der Währungen gibt es auf den ersten Blick keine großen Neuigkeiten. Der Kurs USD/EUR hat sich im Monat Januar kaum verändert. Allerdings haben fast alle anderen Währungen in die wir investiert sind, sich gegenüber dem Euro aufgewertet. So haben der NOK, der AUD, der CAD und der MXN um rund 3% zugelegt. Wir investieren in erster Linie aufgrund der guten Renditen in Staatsanleihen der oben genannten Währungen, jedoch sorgt eine Währungsaufwertung immer für ein nicht unerhebliches Plus.

Die Strategie von CapitalatWork basiert auf einer langfristigen Vision, einem umsichtigen Risikomanagement und der Erstellung solider interner Analysen. Dies erlaubt uns mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken. In einer sich ständig verändernden und unvorhersehbaren Welt werden wir weiterhin behutsam mit Ihrem Vermögen umgehen und dabei die sich bietenden Chancen nutzen.

Mit freundlichen Grüßen

Die Geschäftsleitung der CapitalatWork Foyer Group

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