Vergessen Sie die Volatilität an den Aktienmärkten und vergessen Sie die bisweilen stark schwankenden Aktienkurse. Das Wichtigste, das man bis dato aus dem Anlagejahre 2019 zurückbehalten sollte, ist das Verschwinden der positiven Zinssätze.
Mario Draghi und Jay Powell können gut und gerne mit Magier verglichen werden die einen Zaubertrick vorgeführt haben. Wie Sie der folgenden Grafik entnehmen können, haben sie die „positiven Zinsen“ verschwinden lassen.
In dieser Grafik können Sie erkennen, dass 30 % der umlaufenden Staatsanleihen eine negative Rendite haben und rund die Hälfte der ausstehenden Staatsanleihen eine Rendite von weniger als 1 % aufweisen. Diesbezüglich weist eine deutsche Staatsanleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren eine Rendite von circa -0,6 % auf. Wie Sie wissen, sind deutsche Staatsanleihen der Dreh- und Angelpunkt, der Referenzwert schlechthin für alle anderen Anlagen in der Eurozone. Im Euroraum verkörpert der Zinssatz einer deutschen Staatsanleihe den Begriff „risikofreier“ Zinssatz.
Rückgang der Zinssätze
Die Angst vor einer Rezession treibt die Zentralbanken dazu, weltweit die Zinsen zu senken. Unserer Meinung nach kommt diese „unvermeidbare“ Rezession jedoch nicht zwangsläufig: Die US-amerikanische Wirtschaft ist nach wie vor stark und in China sowie in Europa werden Steuerpakete vorbereitet für den Fall, dass sich der Abschwung weiter verstärken sollte.
Dies bringt uns wieder zur Kernaussage dieses Schreibens, die stark gesunkenen Zinssätze. Wir haben festgestellt, dass eine gewisse „Kaufpanik“ bei den Investoren herrscht. Seit Generationen waren Anleger an Zinserträge aus ihren Anleihen gewöhnt. Diese sind jetzt wie Schnee in der Sonne geschmolzen und das ist ein harter Schlag für alle Anleger. Diese Panik hat den Trend der rückläufigen Zinsen weiter beschleunigt.
Die fallendenZinsen drängen die Anleger dazu Anleihen zu kaufen (schnell noch ein paar Zinsen sichern) oder in Alternativen wie Immobilien, Gold oder Private Equity zu investieren. Infolgedessen sind die Preise auch dort stark gestiegen und demnach sind die zu erwartenden Renditen gering. In der Tat treiben sinkende Zinsen die Preise aller Anlagen in die Höhe. Ein Beispiel ist der Kurs der untenstehenden 100-jährigen österreichischen Staatsanleihe. Aufgrund sinkender Zinsen ist der Preis in diesem Jahr um 88 % gestiegen.
Aktien sind von Vorteil
Dagegen verblasst der Anstieg der Aktienmärkte um rund 15 % seit Anfang dieses Jahres. Im aktuellen Umfeld mit niedrigen Zinsen, die noch sehr lange niedrig bleiben werden, sind Aktien von Vorteil. Die Rentabilität der Unternehmen beträgt im Durchschnitt 6 %. Die Hälfte davon, 3 % werden in Form einer jährlichen Dividende ausgezahlt. Anleger würden in Massen hochwertige Anleihen kaufen, die solche beträchtliche Renditen bieten.
Wer würde sein Aktienportfolio verkaufen in einer Welt in der Anleihen keine Renditen mehr bringen? Ob Angst vor einer Rezession, vor dem Brexit oder vor dem Handelskrieg, die Unternehmen haben gelernt sich ihrem Umfeld anzupassen und auf Veränderungen ihres Umfeldes zu reagieren. Eine weitere Zinssenkung bei einer eventuellen Rezession sollte keinen Einfluss auf Ihre Finanzplanung haben. Was glauben Sie passiert, wenn negative Zinsen auf dem Bargeldbestand auf den Bankkonten anfallen? Die Suche nach Rendite würde nur noch intensiver werden und somit die Aktien vielversprechender Unternehmen noch WERTVOLLER werden.
Wir möchten jedoch betonen, dass die persönlichen Umstände, die Anlageziele und der Anlagehorizont berücksichtigt werden müssen, um Ihr am besten geeignetes Risikoprofil zu bestimmen.
Mit freundlichen Grüßen
Die Geschäftsführung der CapitalatWork Foyer Group