Unsere Anleihestrategie in Zeiten des Coronavirus

25.08.2020

Weltweit verursacht das Coronavirus Angst und Schrecken. Nur Anleiheinhaber scheinen dieses Jahr verschont zu bleiben…

1.    Staatsanleihen

Unter den aktuellen außergewöhnlichen Umständen ist der wichtigste Faktor für Anleiheinhaber derzeit der starke Rückgang der Zinssätze der Staatsanleihen. In dieser Hinsicht brach insbesondere die Kurve für US-Staatsanleihen ein. In der Tat hat die US-Notenbank FED, Anfang dieses Jahres, ihren Zinssatz als Reaktion auf die Corona-Krise, schrittweise auf null gesenkt. Auch die langfristigen Renditen sind stark gesunken. Bot die 10-jährige amerikanische Staatsanleihe zu Jahresbeginn noch eine Rendite von 1,80%, ist diese nun unter die Schwelle von 0,60% gefallen und fallende Zinssätze treiben die Anleihepreise in die Höhe.

Mehr als die Hälfte unseres Anleiheportfolios sind in US-Dollar investiert und demnach hat uns der Zinsrückgang besonders geholfen.

Seit längerer Zeit sind wir der Meinung gewesen, dass Investitionen in US-Staatsanleihen noch eine gewisse Diversifizierung zulassen. Wir sahen sie als perfekten Anker gegen Turbulenzen an den Märkten, zu denen es tatsächlich während der Covid-19-Krise kam.

Auch die europäische Zinsstrukturkurve ging weiter zurück. Jedoch in geringerem Maße als auf der anderen Seite des Atlantiks. In der Tat waren die europäischen Zinsraten bereits sehr niedrig, in den nordeuropäischen Ländern sogar negativ. Dazu hatten unsere Investitionen im Euroraum eine kürzere Laufzeit, etwa die Hälfte unserer Dollar-Investitionen.

2.    Unternehmensanleihen

Der zweite wichtige Faktor sind Unternehmensanleihen. Diese profitierten von den beispiellosen Rettungspaketen der Zentralbanken sowie von den fiskalischen Maßnahmen der einzelnen Staaten. Tatsächlich haben die enormen Liquiditätsspritzen der Zentralbanken weltweit, sowie die staatlichen Unterstützungsprogramme eine solide Erholung der Aktienmärkte ermöglicht. Darüber hinaus haben sich die Kreditaufschläge, die anfänglich in die Höhe geschossen waren, stark verringert, so dass sie nun wieder auf ein nahezu normales Niveau zurückkehrt sind.

Alles in allem werden unsere Ergebnisse auch durch unsere systematische Analyse der Märkte gestützt. In der Tat investieren wir sehr selektiv in Unternehmensanleihen. Starke Bilanzen und „Free-Cashflow“ gelten bei uns als wesentliche Faktoren. Deshalb investieren wir weder in Banken noch in den Energiesektor oder allgemein in überschuldete Unternehmen.

3.    Inflationsgebundene Anleihen

Ein dritter Faktor sind inflationsgebundene Anleihen. Ein Drittel unseres Anleiheportfolios ist inflationsgeschützt. Der Nominalzins setzt sich aus zwei Faktoren zusammen: dem Realzins und der erwarteten Inflation. Derzeit ist der Realzins gesunken und liegt sowohl in Europa als auch in den USA deutlich unter -1%. Die erwartete Inflationskurve ist zunächst ebenfalls stark gesunken, hat sich aber nun wieder auf das Vorkrisenniveau erholt. Inflationsgebundene Anleihen haben den Vorteil, dass sie weniger mit nominalen Anleihen korrelieren und somit gegen die erwartete Inflation immun sind.

4.    Monetäre Entwicklung

Der vierte und letzte Faktor ist schließlich die monetäre Entwicklung. Wie bereits erwähnt ist die Hälfte unseres unserer Anleiheportfolios in US-Dollar investiert. Bis vor kurzem hatten wir den größten Teil des Wechselkursrisikos abgedeckt. Der Rückgang des Dollarkurses um 10% seit Jahresbeginn hat uns daher wenig geschadet. Heute beträgt unser Nettoengagement in Dollar rund ein Drittel unserer Portfolios.

Wie sehen wir die Zukunft?

In diesem Zusammenhang verweisen wir gerne auf das sogenannte „Bill Gates-Gesetz“: „Die meisten Menschen überschätzen was sie kurzfristig erreichen können, unterschätzen jedoch, was sie in zehn oder mehr Jahren erreichen können. „“

Hier sind die Fragen, die wir uns heute stellen müssen:

• Sind Staatsanleihen immer noch eine gute Form der Diversifikation?

• Schützen uns Unternehmensanleihen besser vor steigender Inflation?

• Müssen wir mit massiven Insolvenzen rechnen? Wenn ja, wer wird verschont? Staaten oder eher Unternehmen?

• Wer ist stärker? Die Vereinigten Staaten oder schließlich Europa?

• Werden die Zentralbanken das Finanzsystem weiterhin auf unbestimmte Zeit mit Liquidität versorgen? Was würde dies für unsere Investitionen bedeuten? Verschwinden die Risikoprämien?

• Ist die aktuelle Situation neu oder haben wir in der Vergangenheit etwas Ähnliches erlebt?

• Was waren die Folgen beispielsweise aus dem Zweiten Weltkrieg?

Es ist wahr, dass sich die Geschichte nie identisch wiederholt … aber fast.

Wir werden die Märkte und Ihre Portfolios weiterhin genau beobachten und Sie regelmäßig über die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden halten.

 

Wir hoffen, Ihnen mit diesen Informationen gedient zu haben und stehen Ihnen für weitere Fragen jederzeit gerne zur Verfügung.

 

Hochachtungsvoll,

 

Die Geschäftsleitung der CapitalatWork Foyer Group

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