Quarterly update – Q1 2023

05.04.2023

Nach einem schwierigen Jahr 2022 schienen sich die Finanzmärkte im ersten Quartal 2023 zu erholen. Vor einigen Wochen wurden wir jedoch wieder an die Finanzkrise von 2008 erinnert. Einige amerikanische Banken mussten einen altbekannten „Bank Run“ meistern. Heutzutage können Einlagen mit einem Mausklick entzogen werden und die Crédit Suisse, eine der 30 großen systemrelevanten Banken der Welt, wurde auf Druck der Schweizer Behörden vom Konkurrenten UBS geschluckt.

Was bedeutet das konkret für Ihr von CapitalatWork verwaltetes Portfolio?

Dies können wir anhand der folgenden Abbildung genau erklären. In den vergangenen Monaten haben wir dies unseren Kunden, die bei einer unserer zahlreichen Präsentationen anwesend waren, ausführlich in „tempore non suspecto“ dargestellt.

Diversifizierung

Worüber sich niemand Gedanken macht, ist die einfache Tatsache, dass eine Einlage bei einer Bank eigentlich ein Darlehen an diese Bank ist. Ihr Geld befindet sich in der Bilanz dieser Bank wieder, und im Falle von Problemen mit dieser Bank, sind diese Einlagen nicht zu 100 % gesichert. Der Staat sichert Einlagen im Wert von 100.000 Euro ab, darüberhinausgehende Beträge können aber bei einer möglichen Insolvenz einer Bank verloren gehen. Mit anderen Worten, es gibt nur eine sehr geringe Diversifizierung Ihres Vermögens, sollten Sie es in Form von einer Einlage bei einer Bank halten. Ihr Portfolio bei CapitalatWork ist genau das Gegenteil davon. Sie investieren in ein breit diversifiziertes Portfolio aus Aktien und Anleihen. Dies geschieht hauptsächlich über unsere Fonds oder, wenn Sie dies bevorzugen, über ein Portfolio mit individuell gehaltenen Aktien und Anleihen. Diese Vermögenswerte werden alle in einem Wertpapierdepot auf Ihren Namen gehalten und befinden sich nicht in der Bilanz von CapitalatWork oder Ihrer Bank. Eine Insolvenz gefährdet also nicht direkt Ihre angelegten Ersparnisse und, wie bereits erwähnt, sind Sie sehr breit gestreut.

Ausgewogenheit

Die Besonderheit des Geschäftsmodells der meisten Banken liegt darin, dass sie in der Regel mit einer geringeren Eigenkapitalbasis arbeiten. Dieser schwankt bei den meisten Banken zwischen 5 % und 10 %. Selten würden Banken einen Kredit an ein Industrieunternehmen mit ca. 10% Eigenkapital und ca. 90% Fremdkapital vergeben. Mit anderen Worten, die Bilanzen vieler Banken sind aufgrund ihres Geschäftsmodells anfälliger. Wenn potenzielle Verluste auf deren Aktivseite das Eigenkapital übersteigen, könnte die Bank in Konkurs gehen und muss demnach rekapitalisiert oder übernommen werden. Auch der sofortige Abruf von Einlagen ist problematisch. Diese Einlagen machen im Durchschnitt zwischen 20 % und 30 % der Bilanz aus, bilden also die Refinanzierung der Bank. Die Unternehmen, in die wir für Sie investieren, haben in der Regel gesündere Bilanzen mit deutlich mehr Eigenkapital als die meisten Banken.

Free Cash Flow und Bewertung

Es ist schwierig und arbeitsintensiv, den Free Cashflow der Unternehmen zu berechnen, in die wir für Sie investieren. Es ist jedoch unmöglich, den Free Cashflow einer Bank mit einem gewissen Maß an Zuverlässigkeit und Transparenz zu berechnen. Bevor der Aktionär einer Bank mit einer Vergütung rechnen kann, müssen die restlichen 90 % der Bilanz (= Fremdkapital) ihre Vergütung bereits erhalten haben. Der Rest wird dann an die Anteilseigner ausgeschüttet, und dies ist angesichts der Komplexität der Bilanz einer Bank nicht vorhersehbar. Unser Portfolio von Unternehmen, in die wir für Sie investieren, erwirtschaftet derzeit eine Rendite von ca. 4 % für den Anleihen-Anteil und generiert ca. 7 % Free Cashflow für den Aktienanteil. Diese Free Cashflows sind zwar nicht in Stein gemeißelt und werden schwanken. Wir sind aber davon überzeugt, dass sie viel stabiler, transparenter und vorhersehbarer sind. Und dies über alle möglichen Branchen verteilt.

Contrarian-Vorgehensweise

Was wir in diesen Zeiten aber auch nicht wollen, ist dass Sie wegen Ihrer Einlagen in Panik geraten. Rational bleiben ist die Botschaft! Trotz aller oben genannten Argumente, dass ein diversifiziertes Wertpapierportfolio einem großen Bankdepot vorzuziehen ist, ist es sehr unwahrscheinlich, dass wir auf eine größere Krise zusteuern, wie wir sie 2008 erlebt haben. Die Banken heute sind besser kapitalisiert (5% bis 10%, statt 3% in 2008), stehen unter strengerer Aufsicht (sicherlich in Europa), haben viel Liquidität bei der EZB geparkt und vor allem haben sie vorerst wenig schlechte Kredite. Auch wenn wir nicht in Banken investieren, bedeutet dies nicht, dass wir nicht in andere Finanzinstitute investiert sind, die sogar von der aktuellen Krise profitieren können, wie beispielsweise börsennotierte Private-Equity-Investoren und Vermögensverwalter. Börsennotierte Vermögensverwalter (wie CapitalatWork, aber im großen Stil) sehen ihr Geschäftsmodell nur gestärkt.

Aktiv und vor allem nicht eingeschränkt

CapitalatWork ist ein aktiver Investor. Unser Anlageprozess basiert weder auf Indizes und Benchmarks, noch inspirieren wir uns daran. Mit anderen Worten, wir fühlen uns nicht verpflichtet, das zu tun, was die meisten Anleger tun. Wir haben unsere Überzeugungen und wir investieren nur in Werte, die wir selbst analysiert haben. So ist es beispielsweise kein Zufall, dass wir kaum in Anleihen und Aktien von Banken investiert haben. Schließlich sind wir in erster Linie kein Fan ihrer Geschäftsmodelle. Wir haben uns seit vielen Jahren klar dafür entschieden, kaum in diesem Sektor zu investieren. Unser Anlageprozess und unsere Überzeugungen bestehen diese Bewährungsprobe der Bankenkrise mit Bravour.

 

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