Perspektiven 2023

09.01.2023

Man kann völlig zu Recht behaupten, dass 2022 ein besonderes Jahr für die Finanzmärkte war. Wir sind inzwischen an die Volatilität und an die fallenden Aktienkurse gewöhnt, auch weil die Aktienmärkte alle paar Jahre manchmal in Pessimismus verfallen.

Das entscheidende Ereignis im Jahr 2022, welches die Stimmung zum Kippen brachte, war natürlich der Einmarsch Russlands in die Ukraine. Die Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum waren begrenzt, zumal die russische Wirtschaftsleistung nicht außergewöhnlich groß ist. Die Auswirkungen auf die Rohstoffmärkte, insbesondere auf den globalen Energiemarkt, waren jedoch viel größer. Diese steigenden Energiepreise beschleunigten die Inflation, die bereits seit dem Sommer 2021 anstieg, erheblich. In der Tat ist es 40 Jahre her, dass wir eine Inflation von rund 10 Prozent gesehen haben. Das Besondere am Jahr 2022 war also der außergewöhnliche, rasche und starke Anstieg der Zinssätze. Geld gibt es nicht mehr umsonst, sondern hat wieder einen Preis, zum ersten Mal seit fast 10 Jahren.

Um ihre Glaubwürdigkeit als Hüter der Preisstabilität aufrechtzuerhalten, begannen alle Zentralbanken weltweit, die Zinssätze aggressiv anzuheben. Die Fed hat ihre Zinssätze von 0,25 % zu Beginn des Jahres auf derzeit 4,50 % erhöht. Die EZB erhöhte ihren Zinssatz von -0,50 % auf 2,00 %. Es wird erwartet, dass die Zinssätze noch weiter steigen werden, aber im Sommer könnte dieser Zinserhöhungszyklus wahrscheinlich zu Ende gehen.

Im Jahr 2022 haben die Finanzmärkte die steigenden Zinssätze der FED und der EZB eingepreist. Folglich hatten die Anleihemärkte ein sehr schlechtes Jahr. In Europa stiegen die Renditen 10-jähriger Staatsanleihen von -0,20 % auf +2,30 %. Eine ähnliche Entwicklung gab es in den Vereinigten Staaten, wo die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen von 1,50 % auf 3,70 % stieg. Dieser enorme Anstieg der Zinssätze führte zu einem Rückgang der Anleihekurse um -15 % bis zu -20 %. Auch die Aktienmärkte mussten diese Zinserhöhungen verkraften, die Kurse fielen ebenfalls um -15 % bis zu -20 %.

Das Besondere im Jahr 2022 war also der gleichzeitige Rückgang der Aktien- und Anleihemärkte. Die einzige Erleichterung für Euro-Anleger war der Anstieg des US-Dollars um +7 %.

Die gute Nachricht ist auf jeden Fall, dass sich unsere Portfolios, unter diesen schwierigen Bedingungen, relativ gut gehalten haben. Vergessen Sie auch nicht, dass das Jahr 2021 ein besonders gutes Jahr für die Anleger war.

Mit diesen Rückgängen sind die Aussichten für die Anleger jedoch deutlich besser als vor einem Jahr. Für Anleiheinvestoren ist dies leicht zu verstehen. Ein Anleihenportfolio bietet zum ersten Mal seit Jahren wieder attraktive Renditen. Ein diversifiziertes Portfolio, das auch Unternehmensanleihen enthält, kann mit einer Umlaufrendite rechnen, die wieder deutlich über 3,00 % liegt.

Aber auch für Aktienanleger ist die Ausgangslage besser als noch vor einem Jahr. Auch die Rentabilität der Unternehmen, in die wir investiert haben, hat sich im Jahr 2022 weiter verbessert. Dadurch wird unser Aktienportfolio durch die Kursrückgänge wesentlich günstiger als noch vor einem Jahr. Ende Dezember 2022 zahlten wir das 15-fache des Unternehmensgewinns. Anfang 2022 zahlten die Anleger noch das 20-fache der Unternehmensgewinne. Auch für Aktienanleger ist dieser relativ günstige Einstiegspunkt höchstwahrscheinlich eine Aussicht auf bessere Zeiten.

Wie reagiert unsere Anlagepolitik auf diese veränderten Zinssätze und Bewertungen?

  • Die wichtigsten Entscheidungen (Asset Allocation), die wir im vergangenen Jahr ausführlich erläutert haben, bleiben unverändert. Die Kombination aus inflationsgeschützten Anleihen und Aktien bietet den Anlegern den bestmöglichen Schutz vor Inflation. Die breite internationale Streuung unserer Portfolios bietet auch Schutz vor der schwierigen und instabilen Lage, in der sich Europa befindet.
  • Aber auch bei der Auswahl unserer Einzelaktien und -anleihen (Titelselektion) setzen wir die Tradition von mehr als 30 Jahren fort. Der Schwerpunkt liegt nach wie vor auf den eigenen Hausaufgaben, gesunden Bilanzen ohne übermäßige Verschuldung und einer beträchtlichen Generierung von freiem Cashflow. Dieser Ansatz hat dafür gesorgt, dass wir auch im Jahr 2022 nicht von den negativen Entwicklungen von Kryptowährungen, Hypes, überteuerten Bewertungen oder Unternehmen, die keinen Cashflow generieren, betroffen waren.
  • Die dritte Säule unserer Politik bleibt unser aktiver Ansatz. Die Zinssätze ändern sich ständig, die Preise sind volatil, und die Bewertungen ändern sich. Unsere konsequente Anlagephilosophie ermöglicht es uns, unser Portfolio kontinuierlich aktiv zu verwalten. So treffen wir jeden Tag mutige und rationale Entscheidungen, die über einen längeren Anlagehorizont hinweg zu relativ guten Renditen beitragen.

 

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