Progressive Einblicke in ungewöhnlichen Zeiten

20.04.2020

Nachdem die Zentralbanken als „Retter in der Not“ beispiellose Hilfsprogramme aufgelegt haben, haben sich die Finanzmärkte seit Beginn der Corona-Krise stark erholt. Der Tiefpunkt vom 23. März liegt schon seit einiger Zeit hinter uns. Allerdings befindet sich das Virus jetzt in seiner tödlichsten Phase. Betrachten wir die Lage in drei verschiedenen Bereichen:

1) Der Gesundheitskrieg

Dies ist der wichtigste Punkt. Nicht nur aus einer menschlichen Perspektive. Aber auch aus einer wirtschaftlichen Perspektive. Wenn sich Verbraucher und Unternehmen nicht sicher fühlen, vergessen Sie alles andere.

Angesichts der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus Sars-CoV-2 läuft die Impfstoff-Entwicklung auf Hochtouren, und es gibt einige interessante Beobachtungen zu machen:

  1. Wir stellen fest, dass die überwiegende Mehrheit der Todesfälle in der Altersgruppe der über 70-Jährigen auftritt, mit einem Durchschnittsalter von etwa 80 Jahren.
  2. Die überwiegende Mehrheit der Todesfälle scheint auf Vorerkrankunken zurückzuführen zu sein.
  3. Schliesslich zeigen die Zahlen, dass weit mehr Männer als Frauen an den Folgen des Virus sterben: Das Verhältnis zwischen Männern und Frauen beträgt zwei Drittel Männer und ein Drittel Frauen.

Diese drei Beobachtungen ermutigen uns, darüber nachzudenken, wie wir unsere Gesellschaft in Zukunft wiederstandsfähiger machen können.

In dieser sanitären Krise sind in den folgenden Bereichen große Fortschritte erzielt worden:

  1. im öffentlichen Bewusstsein
  2. in der Erforschung des Virus
  3. in der Erhöhung der Zahl von Intensivbetten in den Krankenhäusern
  4. in der Herstellung von Schutzmaterialien

Auch wenn die Nachrichten hier von Tag zu Tag besser werden, sind an den folgenden Bereichen noch weitere Fortschritte zu begrüßen:

  1. die Steigerung der Test-Kapazitäten
  2. die therapeutischen Lösungen
  3. das Management von Kontaktpersonen, also von Personen, die mit dem Erkrankten in Berührung gekommen sind

Viele Menschen und Unternehmen leisten hier unglaublich viel Arbeit. Das Ziel ist natürlich ein Impfstoff zu entwickeln. Mit diesem Impfstoff gegen das Coronavirus rechnen Forscher frühestens im Jahr 2021. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sind binnen kurzer Frist 70 Impfstoffprojekte angelaufen. Andere Prognosen sind sogar noch optimistischer: Die Impfstoffprofessorin Sarah Gilbert von der Universität Oxford sagte der Times of London, dass ihr Team im besten Fall bis Herbst 2020 einen Impfstoff entwickelt haben kann.

2) Die Realwirtschaft (Main Street)

Man kann argumentieren, dass wir während der Finanzkrise 2008/2009 viel näher am Abgrund waren. Der jetzige Wirtschaftseinbruch ist jedoch schlimmer als jener nach der Finanzkrise. Die GFC (Große Finanzkrise) verursachte eine kurze jährliche Rezession für 2 Quartale (Q4 2008/Q1 2009). Um unsere Volkswirtschaften wieder auf das Niveau von Ende 2019 zu bringen, ist in der zweiten Hälfte dieses Jahres eine gewaltige Erholung erforderlich.

Dies scheint jedoch eher unwahrscheinlich, da der wirtschaftliche Schaden für einige Sektoren (Tourismus, Unterhaltung, Luftfahrt usw.) über den Sommer hinausgehen wird. Als Beispiel, um es Ihnen zu verdeutlichen: Der Tourismus macht 14% der spanischen und 50% der türkischen Wirtschaft aus. Wenn ein Impfstoff nicht viel früher als erwartet auf den Markt kommt, werden wir noch etwas länger auf eine vollständige wirtschaftliche Erholung warten müssen.

In der Zwischenzeit ist es wichtig, dass alle Staaten so viele Unternehmen wie möglich über Wasser halten und die Kaufkraft der Verbraucher erhalten. Ohne ins Detail zu gehen, kann jedoch ohne Zweifel gesagt werden, dass die Interventionen der Zentralbanken und Regierungen sehr effizient gewesen sind. Die Schnelligkeit, der Umfang und der Schwerpunkt dieser Interventionen haben es uns ermöglicht, unsere wirtschaftliche, sanitäre und finanzielle Zukunft zu sichern. Soweit es uns betrifft, ein großes Kompliment an diese politischen Entscheidungsträger. Es gibt immer Raum für Verbesserungen, aber Perfektion ist nicht von dieser Welt. Damit kommen wir zum dritten Bereich, den Finanzmärkten.

3) Die Finanzwirtschaft (Wall Street)

Die Aktienmärkte haben durch die Unterstützung von Zentralbanken und Staaten viel Vertrauen gewonnen. Bemerkenswert ist, dass es sich dabei zu 90% um Psychologie handelt, denn diese Unterstützung muss noch umgesetzt werden. Und sehr wahrscheinlich werden viele dieser Unterstützungsprogramme gar nicht erst aktiviert werden müssen. Die Programme, die aktiviert werden müssen, haben das Potenzial, dass die Staaten mit ihren Kapitalspritzen viel Geld verdienen können, genau wie es nach 2008 der Fall war. Denken Sie nur an die großen Gewinne, die die europäischen Staaten bei der Rettung der Banken während der Finanzkrise 2008 gemacht haben.

Unsere Portfolios haben sich in den letzten Wochen gut erholt. Wir werden uns weiterhin auf eine umfassende Analyse aller Unternehmen konzentrieren, in die wir investiert haben. Je nach Ihrem Risikoprofil, ergänzt mit Staatsanleihen von höchster Qualität. Unsere volle Aufmerksamkeit gilt weiterhin der umfassenden Analyse der Bilanzen und des Verschuldungsgrades der Unternehmen. Und die Analyse der Fähigkeit, positive Cashflows zu generieren: die “Earnings Power”. Und die Analyse, wer gestärkt aus dieser Krise hervorgehen kann: die “Growth Power”.

Auch diese sanitäre Krise wird vorübergehen. Die wirtschaftliche Erholung danach wird stark sein. Und viele unserer Unternehmen werden stark daraus hervorgehen. Was aber auch garantiert ist, ist, dass wir uns an die Volatilität gewöhnen müssen. Es ist wichtig, dass Sie persönlich das Gefühl haben, dass Sie sich im richtigen Risikoprofil befinden. Dass Sie diese Volatilität aushalten und dem Virus standhalten können.

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